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Kognitive Verhaltenstherapie

Das ABC-Modell der Gefühle

Das kognitive Dreieck

Wie interpretieren wir eine Situation und wie beeinflusst diese Bewertung unser Verhalten?

Die Verhaltenstherapie basiert auf der Annahme, dass ungünstige Verhaltensweisen und Denkmuster erlernt wurden und auch wieder verlernt werden können. 

Das kognitive Dreieck (ABC) erklärt den Zusammenhang zwischen Denken, Fühlen und Verhalten. Das A steht für die Situation. Das B zeigt unsere Bewertung. Das C erklärt Gefühle, Körperreaktionen, Konsequenzen und Verhalten.

Je nachdem, ob unsere Bewertung Freude oder Furcht auslöst und ob und wie wir sie in unsere Lebensgeschichte integrieren, bestimmt diese Bewertung unser Verhalten und unser Selbstbild. Die Bewertungen, die wir oft schon in unserer Kindheit erlernt haben, beeinflussen unseren weiteren Lebensweg. Der Schwerpunkt der kognitiven Verhaltenstherapie liegt darauf, blockierende Einstellungen zu erkennen, zu korrigieren und eine hilfreiche Sichtweise einzuüben.

Bei den Methoden wird danach unterschieden, ob an einer Änderung des Verhaltens oder an einer Änderung der Konsequenzen des Verhaltens gearbeitet wird. 

Die kognitive Verhaltenstherapie hat folgende Grundhaltung:

  • Der aktive informierte Klient. Der Klient wird über Diagnose, Störungsbedingungen und Veränderungsmöglichkeiten informiert. Die Therapie ist nur dann erfolgreich, wenn der Betroffene bereit ist, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen und an sich zu arbeiten. Die Vermittlung störungsbezogenen Wissens fordert die aktive Mitarbeit des Klienten ein und auch die Bereitschaft, neues Verhalten auszuprobieren.
  • Wissenschaftliche Aktualität. Die Verhaltenstherapie befindet sich in ständiger Weiterentwicklung und hat den Anspruch, ihre Effektivität empirisch abzusichern. Empirisch-wissenschaftliche Erkenntnisse aus der Gehirnforschung sowie aktuelle Forschungsergebnisse aus der Soziologie, Biologie und der Medizin werden berücksichtigt.
  • Unbewusste kognitive Prozesse werden sichtbar gemacht. Die Identität und die Persönlichkeit einer Person basieren auf den Entscheidungsprozessen, wie eine Person die eigenen und die Verhaltensweisen anderer erklärt. Es erfolgt eine umfassende Analyse von aktuellen Interaktionsmustern. Eine wichtige Rolle spielen dabei die persönlichen Einstellungen, Überzeugungen und Annahmen.
  • Veränderungsschritte sind konkret und messbar. Je nach Alter, Intelligenz und Problemverhalten des Klienten können aufbauende Therapiepläne allmählich in verschiedene Richtungen und auf verschiedene Ebenen gelenkt werden. Auswahl der Störung, klare Zieldefinition, konkrete Veränderungsschritte auf verschiedenen Ebenen
  • Sensibilisierung für die Korrektur von individuellem Gedächtnisbesitz. Die Veränderung von Gedächtnisinhalten führt dazu, dass problem- und symptomaufrechterhaltende Strukturen unterbrochen werden.
  • Analyse von Reaktionsmustern. Um die Beziehung zu ArbeitskollegInnen oder Familienmitgliedern zu ändern, ist es notwendig, sowohl zu verstehen als auch zu analysieren, wie eine Person Reaktionen auswählt. Symptom- und systemerhaltende Beziehungsmuster werden geändert.
  • Wissenstransfer in den Alltag. Die Klientin / der Klient erhält Hausaufgaben, die in den Sitzungen besprochen werden und wird befähigt, das Gelernte praktisch im Alltag umzusetzen. Eine aktive Problemlösung erfolgt durch die Vermittlung neuer Denkstrukturen und alternativer Handlungsoptionen.

Daraus folgt:

  • Lösungsorientiertes Lernen ist der Vorgang, durch den der Klient ein neues Antwortverhalten aufbaut und auszuwählen lernt.

  • Eine Positive Zielformulierung hilft dabei, den Blick auf die Lösung zu richten. Ziel ist das Erkennen und Nutzen vorhandener Fähigkeiten und Ressourcen.

  • Gezielte kleine Schritte zur Problemlösung werden formuliert und in der Realität trainiert. Komplexe Verhaltensweisen werden in Komponenten zerlegt. Diese Komponenten werden im diskreten Lernformat eingeübt. Die Ergebnisse sind überprüfbar.
  • Therapie bedeutet Training neuer Einstellungen und Verhaltensweisen sowie die Änderung destruktiver Gewohnheiten. Die Mitarbeit des Klienten ist nicht nur während der Therapiesitzung, sondern auch im Alltag gefordert.
  • Konkrete Anweisungen für die Zeit nach der Therapie. Der Klient wird sehr gut auf die Zeit nach der Therapie vorbereitet. Nachdem der Klient gelernt hat, bei einem bestimmten Problem anders zu denken, kann er durch eine Verhaltensaufgabe im Alltag lernen, die Veränderungen zu überprüfen. Er integriert eine Reihe von Strategien und Methoden in sein Handlungsrepertoire, die er in Zukunft zur Bewältigung schwieriger Situationen anwenden kann.
  • Ausschlaggebend für den Therapieerfolg ist die Bereitschaft, aktiv an sich zu arbeiten, zwischen den Therapiesitzungen Hausaufgaben zu machen und neues Verhalten auszuprobieren.